Mit Wohlbefinden zu höheren Leistungen an den Schulen

"Bis zum Jahr 2051 werden alle Schulen in Vorarlberg aufblühen", sagt Prof. Dr. Ulrike Lichtinger, Vizerektorin an der PH Vorarlberg. Mit Unterstützung der Marke Vorarlberg möchte sie das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen sowie der Erwachsenen an den Schulen erhöhen. Mit dem Projekt "PERMA-learn" entstehen Interventionspakete, die Erwachsene darin unterstützen, das Beste in den Schüler*innen zu erkennen und zu fördern. Das Projekt möchte einen wirksamen Beitrag leisten, Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder werden zu lassen.

„PERMA-learn“ nimmt die Schülerinnen und Schüler in den Blick und basiert auf der wissenschaftlichen Grundlage der Positiven Bildung. In Australien entstanden, geht PERMA der Frage nach, mit welchen Unterrichtsangeboten Kinder und Jugendliche inspiriert werden können, wie sie ihre Potentiale entfalten und wirksam werden können.

Mit PERMA-learn werden die verschiedenen, international existierenden Optionen gesichtet und bis 2023 ein für Vorarlberg und seine Kinder ein wirksames Gesamtkonzept entwickelt.

So gibt es bereits Positive Detective PD+, ein Traingsprogramm mit fünf Einheiten, das den Schulen bereits zur Verfügung steht und insbesondere auf den Wohlbefindensfaktor P (positive Emotionen) wirkt.

Weitere Elemente von PERMA-learn sind derzeit in der Entwicklung und werden als Teilbausteine im Schuljahr 2021/22 zunächst in einigen Volksschulen im Unterricht pilotiert und evaluiert, während parallel weitere Formate gesichtet, übersetzt und in der Praxis erprobt werden.

Symbolisch zeigen wir hier eine Szene aus der Schule am See in Hard.

PERMA-learn bzw. Flourishing SE verstehen wir als den Vorarlberger Weg schulischer Entwicklung. Es lässt sich sehr gut unter das Wertedach der Marke Vorarlberg stellen:

  • Förderung Positiver Emotionen (P) und Gemeinschaft (R): Der produktive Umgang mit Gegensätzen in einer Gemeinschaft (Kontrast-Prinzip) zielt auf die Erhöhung positiver Emotionen (P) und gesunder Beziehungen (R) und zeigt insbesondere auf, dass Verschiedenheit Reichtum bedeutet.
  • Stärkenorientierung für Engagement (E): Die Entfaltungsmöglichkeiten individueller Potenziale stehen im Fokus, die Dominanz der Fehlerorientierung wird relativiert. (Chancen-Prinzip).
  • Entstehung von Sinn (M): Trainingselemente sind darauf ausgerichtet, in und für die Gemeinschaft zu handeln, Verantwortung für andere übernehmen zu lernen (Kinder-Prinzip)
  • Selbstwirksamkeit (A): Echte Begegnungen gestalten und altersübergreifendes Miteinander üben eröffnet Raum für die Erfahrung selbstwirksam zu sein (Fairness- und Toleranz-Prinzip).

PERMA-learn verfolgt das Ziel, bis 08/2023 ein komplettes Trainingsprogramm für Volksschulen vorliegen zu haben, das darauf ausgerichtet ist, die fünf Faktoren für Wohlbefinden nach PERMA bei den Schülerinnen und Schülern an Volksschulen und ASOs signifikant zu erhöhen. Damit soll es – analog zu den empirischen Ergebnissen der Positiven Bildung – zu einer Optimierung von Lernen und Leisten der Kinder zu führen.

„Flourishing SE lebt im und vom Miteinander. Wir fühlen uns den Ideen und insbesondere den vier Prinzipien der Marke Vorarlberg auch in unserer eigenen Arbeit verpflichtet“, betonen Vertrerter*innen der PH-Vorarlberg.

Im multiprofessionellen internationalen Team der PH-Vorarlberg hat  die Stärken- und Potenzialorientierung einen hohen Stellenwert. Lichtinger bemerkt in Vorarlberg eine „Willkommenskultur, die trägt und die wir in der Schulentwicklung über unsere Arbeit und in der Vernetzung mit den verschiedenen Akteuren im Land weitertragen wollen.“ Die Vizerektorin weiter : „Das verstehen wir als gemeinsam wahrgenommene Verantwortung und als höchste Sinnerfüllung für uns selbst, dadurch dass wir spüren, an etwas teilhaben zu können, das größer ist als wir selbst und das uns – wenn der Samen aufgeht – überdauern wird. Das mag euphorisch und hochgegriffen positiv klingen, auch hier halten wir es mit der Wissenschaft: Nur wenn wir große Ziele haben, Everest Goals, dann können wir Großes erreichen.“

Fotos: Petra Rainer, Alexandra Folie