Vorarlberg lässt kein Kind zurück

Jedes Kind soll seine Talente entwickeln und sich als Individuum und Teil einer Gemeinschaft erleben können. Ein professionell aufgestelltes Netzwerk möchte diese Vision realisieren.

© Kindergarten Bezau, Waldspielgruppe

„Vorarlberg lässt kein Kind zurück“ ist bereits in 38 Gemeinden aktiv. Zu den Pilotstandorten Dornbirn, Wolfurt, Rankweil und der Regio Bregenzerwald, die seit 2016 unterwegs sind, sind seit 2019 auch Bregenz und der Stand Montafon sowie seit 2020 die Stadt Feldkirch in den Prozess eingestiegen. Die beteiligten Gemeinden und Regionen engagieren sich bereits vorbildlich im Sinne dieser Grundhaltung.

Es ist unser Ziel, Kindern möglichst gleichwertige Startbedingungen ins Leben zu ermöglichen. Dabei erfinden wir das Rad nicht neu. Neu ist die Herangehensweise: die Beteiligung und die Vernetzung der Akteure auf Sozialraumebene und das ressortübergreifende Denken. „Aus der Sicht des Kindes denken“ heißt das zentrale Motto.

Doris Simma
Koordinatorin im Bregenzerwald, Vorarlberg lässt kein Kind zurück

Ziel ist es die familienunterstützenden Angebote so zu gestalten, dass alle Familien diese in Anspruch nehmen können. Dementsprechend sensibilisieren die Gemeinden gezielt ihre Mitarbeitenden, um bei Familien frühzeitig Unterstützungsbedarfe zu erkennen und zu reagieren. Jedes Kind soll seine Talente entwickeln und sich als Individuum und Teil einer Gemeinschaft erleben können, unabhängig von der biografischen Ausgangslage.

Präventionsketten

An Hand dieser Präventionsketten werden vorhandene Kräfte und Angebote in den Gemeinden oder Regionen gebündelt und mit bestehenden Angeboten in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Soziales verknüpft. Neben der Verbesserung der individuellen Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen sind mit dem Modellvorhaben noch weitere Erwartungen verknüpft, die gesamtgesellschaftliche Auswirkungen haben.

Darunter fallen die Bildung von Human- und Sozial­kapital, die Etablierung von Entwicklungs- und Gesundheitsförderung und die Prävention als Strategie in der Sozial- und Gesundheitspolitik sowie lang­fristig die Verringerung der sozialen Folgekosten.

Die Akteurinnen und Akteure innerhalb der Bereiche sind meist gut vernetzt, die unterschied­lichen Systeme aber nur schwach miteinander verbunden. Durch den Aufbau von Präventionsketten und durch passgenaue Angebote sollen Familien wirksamer unterstützt werden.

Heike Mennel-Kopf, Projektverantwortliche, Land Vorarlberg

Weiterführung des Projekts

Die dreijährige Pilotphase ist abgeschlossen. Die bisherigen Erfahrungen sind auch im Sinne der Marke Vorarlberg so vielversprechend, dass eine Fortsetzung um weitere drei Jahre sowie eine Erweiterung um neue Mitglieder im Jahr 2020 beschlossen wurde.

© Kindergarten Bezau, Waldspielgruppe