Eine Vision gewinnt Kraft

14.02.2022, 11:08 Uhr

Marken erzeugen ihre authentische Strahlkraft, wenn sie zuerst nach innen arbeiten und konsequent die Frage „Wofür wollen wir stehen?“ beantworten. In Vorarlberg passiert das gerade. Unterschiedliche Partner setzen das gemeinsame Zukunftsbild „2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder“ auf ihre jeweils individuelle Weise um.

Wer die Medienberichte der letzten Wochen aufmerksam verfolgt hat, dem ist möglicherweise aufgefallen, wie viele Hebel für die Erreichung des Ziels „chancenreichster Lebensraum“ in Bewegung sind. Gleich zu Beginn des neuen Jahres betonte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink die konsequente Familienorientierung Vorarlbergs auch für das Jahr 2023. Beispielsweise sollen heuer insgesamt 16 neue Kleinkinderbetreuungsgruppen entstehen.  „Zum einen wollen wir für jedes Kind in Vorarlberg die bestmögliche familienergänzende Betreuung zur Verfügung stellen. Zum anderen geht es – in der gegenwärtigen Situation mehr denn je – um die Möglichkeit für berufstätige Eltern, eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherzustellen“, so Schöbi-Fink.

Auch der geplante Ausbau ganztägiger Schulformen ist ein Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit und für mehr Raum für gezielte individuelle Förderung. Mittelfristiges Ziel sei ein flächendeckendes Betreuungsangebot für zumindest 40 Prozent der Kinder von sechs bis 15 Jahren bzw. bei 85 Prozent der allgemeinbildenden Pflichtschulen. Besonderer Stellenwert hat dabei der Ausbau von verschränkten Ganztagesklassen. Derzeit besuchen bereits rund 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Pflichtschulen in Vorarlberg eine ganztägige Schulform.

Anfang Jänner ging weiters die Vorarlberger Expertinnendatenbank online. Damit werden Vorarlberger Frauen sowohl lokal wie international als Expertinnen, Rednerinnen und Repräsentantinnen dieser Region in den Vordergrund gestellt. Dieser Schritt in Richtung Gleichstellung ist ein wichtiger Beitrag für die Vision „chancenreichster Lebensraum“. „Die häufig vorgebrachte Behauptung bzw. Ausrede, für die Besetzung von Podien oder Fachgremien keine geeigneten Frauen zu finden, darf im 21. Jahrhundert keine Chance mehr bekommen“, so die Initiatorinnen.

Ebenfalls dieser Tage kam der Aufruf an zahlreiche Vorarlberger Gemeinden, sich als MINT-Region zu bewerben. Nachdem 2021 zum ersten Mal vier MINT-Regionen im Rahmen des Förderwettbewerbs gekürt wurden, geht der Wettbewerb 2022 nun in die zweite Runde. Dabei können sich Kinder und Jugendliche mit Themen wie Coding, Robotik, Elektronik oder Geoinformationssystemen spielerisch befassen.

Und auch die Junge Wirtschaft verkündete kürzlich in den Medien, 2022 die Vision „chancenreichster Lebensraum“ mit Projekten, wie einem laufenden Berufsorientierungsprozess mit Talentechecks und Potenzialanalysen weiter zu unterstützen.

Daneben gehen einzelne Gemeinden voran und setzen sich die vorarlbergweite Vision als Leitbild. So zum Beispiel Lustenau. Dort hat die Gemeindevertretung Folgendes einstimmig beschlossen: „Das Kernziel der Marke Vorarlberg, chancenreichster Lebensraum für Kinder zu werden, ist auch für unsere Gemeindeentwicklung ein zentrales Ziel. Die in der mittelfristigen Finanzplanung enthaltenen Bildungsprojekte und alle weiteren für diese Zielerreichung relevanten Maßnahmen haben höchste Priorität. Durch eine klare Priorisierung in den kommenden Budgets sind dafür entsprechende finanzielle Grundlagen zu schaffen.“

Persönlich erlebbar am 24. März 2022 ab 17 Uhr. „Wissen verbindet – eine Gemeinde aus der Perspektive eines Kindes“. Treffpunkt Rathaus Lustenau, anschließender Spaziergang ins W*ORT.

Foto: Pascal Debrunner, unsplash