Vorarlberger Unternehmen im Wintersport

01.03.2022, 09:56 Uhr

Lifte und Bahnen, entwickelt und produziert in Vorarlberg, sind weltweit im Einsatz. Kästle-Ski verbinden Innovation mit Vorarlberger Skigeschichte. Seit Jahrzehnten produziert auch Head Skier in Vorarlberg. International bekannt und geschätzt sind die Produkte von Bekleidungsherstellern wie Skinfit, Allsport, iFlow und aus der Skischuhmanufaktur Strolz. Alle genannten Unternehmen sind Familienunternehmen mit langer Tradition.

Doppelmayr, heute der Weltmarktführer im Seilbahnbau, wurde 1893 von Konrad Doppelmayr in Wolfurt-Rickenbach gegründet. Ursprünglich reparierte das Unternehmen landwirtschaftliche Geräte und erzeugte Most- und Weinpressen. 1928 übernahm Emil Doppelmayr die Leitung. Auf Initiative des Vorarlberger Skipioniers Sepp Bildstein baute das Unternehmen 1937 in Zürs den ersten Schlepplift Österreichs. Seither entwickelt und baut Doppelmayr (Ski-)liften und Seilbahnen und Innovationen wie beispielweise beheizbare Sesselliftsitze, die seit 2004 im Einsatz sind.

1924 produzierte Anton Kästle in Hohenems den ersten Ski. Seine Hochblüte erlebte das Unternehmen von den 1950er bis 1980er-Jahren, als Rennläufer wie Toni Sailer und Pirmin Zurbriggen auf Kästle gewannen. Nach mehreren Eigentümerwechseln werden Kästle Ski seit den frühen 2000er-Jahren wieder in Vorarlberg entwickelt, Kleinserien werden hier gebaut. Der legendäre Ski erlebt ein Revival.

2021 gründeten Thomas Ebster und Florian Matt, zuvor Skiguides in der Skischule Oberlech, iFlow mit Sitz in Bludenz. Sie produzieren Funktionswäsche und Daunenjacken, die weltweit vertrieben werden. Aufmerksam weckten sie auch mit dem „Skolder“, einem Tragegurt für Skier.

1921 eröffnete Ambros Strolz in Lech die Strolz Schuhmacherwerkstatt, in der er Lederskischuhe für die noch wenigen Skifahrer jener Zeit herstellte. Eine hervorragende Idee, denn handwerklich erstklassig gefertigte Skischuhe nach Maß wurden immer gefragter und sind es bis heute. Nach Ambros folgte sein Sohn Martin, der auch als Skirennläufer erfolgreich war. Ihm gelang das Meisterstück, die Produktion von Lederschuhen auf Kunststoffschuhe umzustellen und dabei die handwerkliche Qualität zu erhalten. Seit 1990 führt Martins Sohn Hannes das Unternehmen – als ausgebildeter Orthopädieschuhmacher und studierter Grafikdesigner.

Seit der Entflechtung zwischen dem Strolz Sport & Modehaus und Strolz Schuhe im Jahr 2021 wird die Skischuhmarke neu unter dem Namen „Hannes Strolz“ in Langen am Arlberg weitergeführt.

Fotos: Moritz Sonntag, Kästle, Doppelmayr, Skischuh Strolz

Maßgefertigte Skischuhe von Strolz.