Was heißt eigentlich „normal“? Inklusion ist das Ziel!

03.03.2020, 08:47 Uhr

Wenn Eigenschaften, wie Sozialkompetenz, Empathie und verantwortungsvolles Handeln für eine gelingende Zukunft entscheidend sind, dann sind Orte, wie die Schule Lauterach Unterfeld ein ideales Trainingsfeld.

Kinder mit und ohne Beeinträchtigung werden hier in einer gemeinsamen Schule unterrichtet beziehungsweise betreut. Man lernt, aufeinander Rücksicht nehmen und, dass es „normal“ ist, dass nicht alle „gleich“ sind. Acht Volksschulklassen arbeiten hier gut mit sieben Kleingruppenklassen in einem durchlässigen System zusammen.

Elementare Musikpädagogik – alle singen mit!

Das Vertrauen ist gewachsen. Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen der Volksschule, die sich in Gymnasien, Mittelschulen und Schwerpunktmittelschulen mit sehr gutem Niveau qualifizieren konnten, bestärken dies jedes Jahr aufs Neue.

Gemeinsam statt einsam

Das System der Kooperationsklassen funktioniert individuell unterschiedlich. Je nach Art der Beeinträchtigung sind die Kinder öfter oder weniger mit den Regelklassen zusammen. Die Pausen verbringen jedenfalls alle gemeinsam im Schulhof. Kinder aus den Regelklassen sind hier teilweise „Pausenpaten“ – sie kümmern sich jeweils ein Jahr lang um ein Kind der Kleingruppenklasse.

Hier tagt der Schülerrat. Es geht um Themen, wie die neue Pausenraumgestaltung, für die auch mal in Eigenregie Briefe an den Bürgermeister verfasst werden.

Gemeinsame Bastelstunden, gemeinsame Feiern oder gemeinsame Sportstunden sind ebenfalls an der Tagesordnung. Beim Rechnen und Schreiben wird dann eher wieder separat gearbeitet. In den Kleingruppen sind speziell ausgebildete Pädagoginnen zuständig. Weiters stellt das AKS auch Logopädie, Physio- und Ergotherapie zur Verfügung.

Ehrgeizige Ziele

Für Direktorin Maccani ist der Inklusionsprozess jedoch längst noch nicht abgeschlossen. Schön wäre es, wenn man auch noch mit dem Kindergarten zusammenkommen würde, aber hier stehen noch eine Reihe rechtlicher Hürden bevor. Die umliegenden Gemeinden profitieren übrigens auch vom Angebot bzw. sind Partner.

In diesem sozialpädagogischen Workshop wird Empathie und Gemeinschaftssinn trainiert.

In naher Zukunft wird ein neuer Spielplatz im Pausenhof errichtet. Auch dieses Projekt wurde partizipativ und demokratisch gestaltet. Die Schüler*innen schrieben sogar in Eigeninitiative einen Brief an den Bürgermeister. Ihre Ideen für die Neugestaltung wurden angehört und schließlich von einem professionellen Planungsbüro umgesetzt. Ein offener Wunsch der Direktorin wäre eine Psychologin oder ein Psychologe an der Schule.

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Gemeinsam Langlaufen gehen geht auch ganz gut – mit und ohne Beeinträchtigung!
© Schule Lauterach Unterfeld