Mehr Leistungssteigerung durch Verbundenheit bei Omicron

18.06.2025, 12:40 Uhr
Unsere Serie „Stories vom CAMPUS V“ geht in die zweite Runde. Bettina Steindl hat schon an vielen Orten gearbeitet – unter anderem im Ruhrgebiet, in der Tabakfabrik Linz und im Museumsquartier in Wien, wo sie wie viele ihrer Kolleginnen nicht nur gearbeitet, sondern den kompletten Alltag verbracht hat – es war alles da, was man an einem Tag braucht – vom Buchhändler über die Poststelle bis zum Restaurant. Das Netzwerken in diesem einzigartigen Quartier lief wie von allein – die sozialen Beziehungen wurden aufgrund der vielen Begegnungen immer wieder aufs Neue verdichtet.
Mit diesem Bild vom sozialen Städtebau im Kopf hat sie hier am CAMPUS V mit großem Wohlwollen entdeckt, wie schön die Architektinnen Nora Heinzle und Anja Innauer – NONA – die Postgarage revitalisiert haben. „Wie spannend, es gibt dort einen Ort, der für Kreativwirtschaftende interessant ist“, stellte sie fest.
Der CAMPUS V ist sehr vielfältig, mit der CampusVäre fügen wir etwas Neues hinzu, was es bisher nicht gibt am Areal: eine Werkstätte Ein Ort, an dem Innovation gefördert wird weil man hier Dinge, Projekte, Vorhaben ausprobieren und frei gestalten kann.“
Es gab schon den Kindergarten, die Psychologin, die Juristin, die Restaurants und Cafés und natürlich auch die Forscher*innen und Wissenschaftler*innen. Eine Analyse zeigte, dass es noch etwas brauchte, nämlich einen kuratierten Ort, an dem die Kreativwirtschaft und Innovation weiter wachsen und sich entwickeln können.
Als ihr die Verantwortlichen von Stadt Dornbirn und Land Vorarlberg schließlich die Hallen zeigten, war für Bettina Steindl klar – das ist der Ort. Sie setze sich dafür ein, den Baukörper nicht abzureißen und den Bestand nachhaltig zu nutzen. „Mit der Postgarage habt ihr schon gezeigt, dass ihr bestehende Hallen nutzen wollt und könnt – ergänzen wir das doch auf dieser Seite der Ach!“
Nun entwickelt sich das Vorhaben Schritt für Schritt, Meter für Meter und nach den Prinzipien des zirkulären Bauens Gerade findet ein großer Umbau in Halle 4 statt, bei dem auch ein Teil des Daches der Industriehallen in spektakulärer Aktion geöffnet wird. So gelangen Licht und Luft in in den Raum, in dem bis Frühjahr 2026 Büros für 150 Kreativschaffende entstehen. . Eine andere Halle hat sich bereits mit viel Leben gefüllt, hier arbeiten Künstler*innen und Architekt*innen und es finden regelmäßig Ausstellungen in den Hallen statt.
„Wir möchten die Hallen vielen Menschen in dieser Region ins Herz legen, sie sollen stolz sein, hier zu arbeiten.“ Nach dem Arbeiten wird man hier vielleicht noch ein Konzert oder eine Diskussionsrunde besuchen und sich mit Menschen aus unterschiedlichen Branchen treffen.
„Innovation entsteht, wenn verschiedene Gewerke, Professionen und Ansichten zusammenkommen“, so Steindl. „Mich hat immer interessiert, von kreativ arbeitenden Menschen zu lernen. Sie verharren nicht im Problem, sie denken in Lösungen.“ Dieses Mindset ist in der CampusVäre deutlich spürbar. „Wir entwickeln gemeinschaftlich und kooperativ die besten und nachhaltigsten Lösungen.“
Diese Haltung soll auch auf den gesamten CAMPUS V wirken. „Wir brauchen die sogenannte „kreative Klasse“ damit sich die Städte und die Regionen weiterhin gut entwickeln können. Von ihnen fühlen sich junge Menschen angezogen, dies ist wiederum entscheidend für einen prosperierenden Wirtschaftsraum.“
Als Gastgeberin und Kuratorin sieht sie Parallelen zu einem Hotel. „Nur weil alle Zimmer vermietet sind, heißt das noch lange nicht, dass sich die Gäste auch wohlfühlen und die Arbeit getan ist.“ Daher brauche es die an-dauernde Gestaltung eines Angebots, das auf aktuelle Themen reagiere und die Hallen aktiv bespielt und kuratiert.
Während unseres Gesprächs gehen zahlreiche Studierende aus und ein, Kooperationen mit der FH Vorarlberg und dem Studiengang Intermedia Design schaffen fruchtbare Verbindungen.
Fotos: Angela Lamprecht, CampusVäre