Ehrgeizig, anpackend

01.08.2022, 12:56 Uhr

In vielen verschiedenen Bereichen haben sich die Vorarlberger*innen als ehrgeizig und anpackend gezeigt. Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Mobilität, im Sport, im Bereich Energiewirtschaft oder einfach im Anspruch an die eigene Lebensqualität sind diese Werte immer wieder zu finden.

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WIRTSCHAFT UND INNOVATION

Österreichs westlichstes und industrialisiertestes Bundesland zählt zu den Top-20-Standorten auf dem Kontinent. Als besonderes Merkmal gilt die Vielseitigkeit der Wirtschaft: Das Land hat sich von einem Textilstandort zu einem wirtschaftlichen Multitalent entwickelt. Ein umfangreiches Angebot an Produkten und Branchen stärkt die Wirtschaftskraft und macht die Region krisenresistent. Von Weltkonzernen über heimische Familienunternehmen bis hin zu hochspezialisierten Klein- und Mittelbetrieben ist hier alles vertreten.

Tecnoplast darf hier stellvertretend für viele unterschiedliche Firmen in Vorarlberg stehen.

EINES DER DICHT BESIEDELTSTEN GEBIETE EUROPAS

Vorarlberg ist mit 151 Einwohnern pro Quadratkilometer nach Wien das am zweitdichtest besiedelte Bundesland Österreichs. Mit dem Ballungsraum zwischen Feldkirch und Hörbranz verfügt es über eines der am dichtest besiedelten Gebiete Europas.

Foto: Oberhauser Photgraphy, Vorarlberg Tourismus

ERFAHRENSTER LOGISTIKER IM LAND

Das Vorarlberger Unternehmen Gebrüder Weiss blickt auf eine Geschichte von 500 Jahren zurück und ist damit eines der ältesten Unternehmen Österreichs sowie eines der ältesten Logistikunternehmen der Welt. Schon früh waren Transportleistungen in der Region gefragt.

DAS AM STÄRKSTEN INDUSTRIALISIERTE BUNDESLAND

17 von 100 Beschäftigten arbeiten in der Industrie. Vorarlberg ist damit österreichweit das am stärksten industrialisierte Bundesland. Die Industrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes. Den größten Anteil hat die Metall- und Maschinenproduktion, gefolgt von Elektro/Elektronik sowie von der Lebensmittelfertigung.

ERFOLGREICHE ENERGIEWIRTSCHAFT

Die Vorarlberger Energiewirtschaft ist eine Erfolgsgeschichte, die mit Kraftwerken in Kennelbach, Dornbirn-Ebensand und dem damals innovativsten und größten Kraftwerk Österreichs in Andelsbuch, von wo aus die erste Verbundleitung Österreichs führte, begann. Viele andere Kraftwerke der VKW und Illwerke zählten bei ihrer Errichtung zu den innovativsten der Welt.

Das Kraftwerk in Andelsbuch zählte bei seiner Errichtung zu den größten und innovativsten Kraftwerken Österreichs.

FÜHREND IN ÖKOSTROM

Über 4.750 VorarlbergerInnen liefern selbst Ökostrom ins VKW-Netz, der anderen VorarlbergerInnen zur Verfügung steht. So werden jährlich mehr als 200 Mill. kWh aus erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Kleinwasserkraftwerke erzeugt.

Das Illwerke-Gebäude in Vandans. Foto: Illwerke

INNOVATIVSTE REGION DER WELT

Laut Zahlen der OECD landet Vorarlberg mit seinen PCT-Patentanmeldungen weltweit auf dem 7. Platz und liegt nur wenig hinter Regionen wie Massachussetts und Japan. Werden Patentanmeldungen als Indikator für Innovationen gesehen, gehört das Bundesland damit zu den innovativsten Regionen der Welt.

ARLBERGTUNNEL WAR REVOLUTIONÄR

Der Bau des Arlbergtunnels zwischen 1880-1883 war eine spektakuläre Angelegenheit. Nach mehreren Anträgen beim Kaiser war schließlich Handelskammerpräsident Carl Ganahl mit folgendem Argument erfolgreich: Vorarlberg habe „die höchste Industriekonzentration aller Länder der Monarchie mit Absatzgebieten bis in die entferntesten Grenzen und erheblicher Export nach dem Auslande.“ Im Sommer 1884 fuhren die ersten Güterzüge durch den 10,2 km langen Tunnel. Das „epochemachende Ereignis“ bedeutete eine revolutionäre Beschleunigung des Transports von Waren, Menschen und Nachrichten und band Vorarlberg insgesamt fester an Österreich. Allerdings fanden 183 Arbeiter während der Bauarbeiten den Tod, viele von ihnen stammten aus Trentino. Ein ehrendes Denkmal in Langen erinnert an sie.

HÖCHSTE AUFKLÄRUNGSQUOTE ÖSTERREICHWEIT

Die Arbeit der Vorarlberger Polizistinnen und Polizisten ist österreichweit herausragend. Seit mehreren Jahren klären sie in Relation am meisten Kriminalfälle auf. Dies dokumentiert die polizeiliche Kriminalstatistik Österreichs seit 15 Jahren. Außer 2005 führten die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger in jedem Jahr die Spitze aller neun Bundesländer an. In den letzten beiden Jahren lag die Aufklärungsquote der Vorarlberger Polizei bei rund 60 %. Die Kriminalitätsbelastung im Land ist seit Jahren tendenziell leicht rückläufig. Dies, obwohl die Einwohnerzahl wächst, die Bevölkerung heterogener, die Mobilität stärker wird und offene Grenzen den Transit erleichtern.

ARLBERG UNTER DEN ZEHN BESTEN SKIGEBIETEN DER WELT

Laut „Skigebiete-Test.de“ gehört „Ski Arlberg“  zu den zehn besten Skigebieten der Welt. Überzeugt haben die zahlreichen Pisten in allen Schwierigkeitsgraden sowie die Möglichkeiten für FreeriderInnen, modernste Liftanlagen und die ausgezeichneten Restaurants. Im größten Skigebiet Österreichs liegen die Orte Warth/Schröcken, Lech, Zürs und Stuben auf Vorarlberger Gebiet.

Olympiasieger Hubert Strolz aus Warth. Foto: Markus Gmeiner

SKIPIONIERE

Als Viktor Sohm 1887 als erster Vorarlberger am Gebhardsberg bei Bregenz mit Schneeschuhen experimentierte, wusste er noch nicht, dass er bald der Skilehrer von Hannes Schneider werden würde, welcher wiederum einer der berühmtesten Skilehrer Österreichs mit zahlreichen Filmaufträgen werden würde. Seine Arlbergtechnik  beeinflusste die Entwicklung des alpinen Skilaufes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich. Aber auch Skipionierinnen wie Maria Heinzle aus Bludenz gehören zur Vorarlberger Skigeschichte. (Christof Thöny, Vorarlberger Skigeschichte)

WELTKLASSE IM FREERIDEN

Lorraine Huber – hier im Bild im Gebiet Lech-Zürs – Fabio Studer, Thomas Feurstein, Nadine Wallner und Gigi Rüf sind VertreterInnen der Vorarlberger Freerideszene, die in Rankings, wie der Freeride World Tour auf den vordersten Plätzen vertreten sind. Neben Warth, Lech-Zürs und Stuben am Arlberg sind auch der Sonnenkopf und die Silvretta Montafon bekannt für ihre Freeride-Möglichkeiten.

ERSTER SCHLEPPLIFT ÖSTERREICHS IN ZÜRS

In den Anfängen war Skifahren ein sehr anstrengendes Vergnügen, das viel Zeit und Energie für den Aufstieg erforderte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges blühte der Tourismus in Lech und Zürs erstmals auf. Der Skisport hatte sich vom Sport der Elite zum Volkssport entwickelt. Dies führte zum Ausbau der Infrastruktur und erforderte die Erschließung der Skihänge. Auf Initiative des Skiliftpioniers Ing. Sepp Bildstein fertigte der Vorarlberger Seilbahnhersteller Doppelmayr einen Skilift für den Übungshang in Zürs. Es war der erste Ski-Schlepplift Österreichs und der Beginn einer langen Seilbahntradition im Land und über deren Grenzen hinweg.

VORREITER IN SACHEN ELEKTROMOBILITÄT

Aktuell sind rund 1.100 Elektroautos unterwegs. Der Anteil elektrisch betriebener Fahrzeuge an den Neuzulassungen beträgt gut zwei Prozent. Damit liegt Vorarlberg österreichweit an der Spitze und gilt auch europaweit als eine Modellregion. Um vorne zu bleiben, wird auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur forciert. Bis 2020 soll es in jeder Gemeinde mindestens eine öffentlich zugängliche E-Ladestation geben.

VORARLBERG IST EIN GEBIRGSLAND

Rund zwei Drittel der Landesfläche liegen über 1.000 Meter Seehöhe und nur 20 % der Landesfläche sind als Talfläche zu bezeichnen. Daher lebt der Großteil der Bevölkerung (80 %) auf einem kleinen Teil des Landes (10 %).

Lünersee – Foto: Andreas Haller, Montafon Tourismus

AUSGEZEICHNETE MUSEEN

Nachfolgend aufeinander konnten das Vorarlberg Museum (2016) und das Frauenmuseum Hittisau (2017) den Österreichischen Museumspreis nach Vorarlberg holen. In anderen offiziell anerkannten Rankings ist das Jüdische Museum in Hohenems und das Franz-Michel-Felder-Museum in Schoppernau unter den Top-Ten Österreichs.

Vorarlberg Museum – Foto: Karin Nußbaumer