Familientreffpunkte bewähren sich auch digital

19.02.2021, 09:01 Uhr

Familientreffpunkte sind meist direkt beim Kindergarten angesiedelt. Hier können unkomplizierte Gespräche zwischen Pädagog*innen, Eltern und Kindern stattfinden. Oft helfen diese Familien in herausfordernden Situationen. Die Dornbirner Familientreffpunkte berichten über ihr Engagement während der Pandemiezeit:

Familienzentrum Dornbirn

Die Dornbirner Familientreffpunkte sind auch während der Pandemie gefragte Anlaufstellen für Familien mit kleinen Kindern – vor allem auf digitalem Weg. Die mehrsprachige App KidsFox der familieplus-Stadt Dornbirn ermöglicht einen unkomplizierten, direkten Austausch sowie die Information über niederschwellige Angebote und Hilfestellungen. Diese reichen von Telefonsprechstunden, Spiel- und Bastelanleitungen, Rezeptideen fürs Familienfrühstück über Motivationsbriefe bis zum Aufruf zur Windspiel-Challenge.

Die Pandemie bringt Familien in mehrerlei Hinsicht an ihre Grenzen. Die Dornbirner Familientreffpunkte – zu „Normalzeiten“ analoge Anlaufstelle – unterstützen auch jetzt mit gezielten Angeboten. „Innerhalb von nur einer Woche haben wir die Familientreffpunkte auf eine virtuelle Plattform umgestellt“, berichtet Koordinatorin Monika Zumtobel. „Dabei geht es weder um Verpflichtung noch Leistung, sondern um ein niederschwelliges Angebot, das die Türen für die Familien immer offen hält.“

Die seit Herbst verfügbare, mehrsprachige KidsFox-App der familieplus-Stadt Dornbirn wird mittlerweile in fast allen städtischen Kindergärten verwendet. „Sie vereinfacht die Kommunikation zwischen Pädagoginnen und Pädagogen mit den Eltern und ermöglicht auch den Austausch unter den Familien und Kindergartenfreunden“, sagt Familienstadträtin Marie-Louise Hinterauer. Das Spektrum an Hilfestellungen ist breit. Fast täglich werden Anfragen von Familien auf unkomplizierte Weise beantwortet, virtuelle Elterngespräche geführt oder auf diesem Weg Briefe und Videos versendet, die zum Durchhalten motivieren.

Gemeinschaftsgefühl trotz Abstand

Video-Tipps für Bewegungseinheiten, Bastel- und Spieleanleitungen für drinnen und draußen oder Rezeptideen gehören ebenso dazu. Spezielle Aktionen sind besonders gut angekommen: Der Familientreffpunkt Hatlerdorf lud die Eltern ein, gemeinsam mit ihren Kindern eine Corona-Schlange aus Steinen zu gestalten. „Die bunt bemalten Glieder samt Kopf hat dann jede Familie einzeln am Gartenzaun des Kindergartens angebracht. Auf manchen Steinen waren auch schöne Botschaften wie ‚Alles wird gut‘ oder ‚Wir schaffen das‘ zu finden“, schildert Monika Zumtobel.

Auch bei der „Windspiel-Challenge“ machten vor allem Väter mit ihren Kindern gerne mit. Die kreativen Ergebnisse zierten dann die Bäume am Spielplatz des Kindergartens Langegasse: „Bei solchen Aktionen ist es schön zu beobachten, dass es trotz der Distanz möglich ist, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln“, sagt die Koordinatorin.

In Kontakt bleiben

Unter den Familien und Kindergartenfreunden herrscht reger Austausch via App, um die fehlenden direkten Kontakte halbwegs aufzuwiegen. „Selbst Videos von Schneeballschlachten wurden verschickt“, schildert Zumtobel. „Viele sind richtig dankbar für die Möglichkeit, sich unkompliziert und jederzeit austauschen zu können und so die Motivation hochzuhalten.“ Sie ergänzt: „Die aktuelle Situation verbindet und stärkt.“

Fotos: Ruth Allgäuer, Dornbirn lässt kein Kind zurück