Der Sinn entwickelt sich im Tun – Stefan Hagen

28.07.2025, 10:58 Uhr
Was ihn antreibt, ist, mit anderen Menschen zu kooperieren und Studierende zu begeistern. „Wenn Begeisterung gesät wird, dann entsteht auch etwas“, ist Peter Kepplinger überzeugt. Wie das gelingen kann? „Indem man selbst begeistert ist“, so seine Überzeugung. In diesem Sinn arbeitet der gebürtige Salzburger seit 2013 am CAMPUS V.
Dieser Ort ist zugleich Kepplingers größte Chance in Vorarlberg gewesen – als er mit 32 an der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences als Doktorand begonnen hat, war er schon Vater und hatte einen Lebenslauf vorzuzeigen, der einige Umwege aufwies. Der damalige Stiftungsprofessor hat ihm eine Gruppenleitung anvertraut und diese Führungsposition hat ihm ermöglicht, zu zeigen, was in ihm steckt.
Inzwischen ist er selbst Leiter der illwerke vkw Stiftungsprofessur für Energieeffizienz. Diese Funktion beinhaltet auch die Leitung des Forschungszentrums Energie an der FH.
„Meine Aufgabe ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen innovativ sein können.“
Für jede einzelne Person kann das etwas anderes bedeuten, Peter Kepplinger begleitet sie daher auf ihrem Weg. „Bei uns geht es darum, Kompetenzen für Energieeffizienz und nachhaltige Energiesysteme im Land aufzubauen.“ Dafür werden Studieninhalte konzipiert und neue Partnerschaften mit Unternehmen in Vorarlbergeingegangen. Am Campus V sind das das Vorarlberger Energieinstitut mit ihrem starken Bezug zur Vorarlberger Wirtschaft und die Firma Photeon.
Und darüber hinaus? „Aktuell beschäftige ich mich wissenschaftlich mit der Nutzung mathematischer Methoden zur Entwicklung eines effizienteren und zukunftsfähigen Energiesystems. Aufgrund der starken Schwankungen bei der Erzeugung erneuerbarer Energien, die maßgeblich von Sonne und Wind abhängen, ist es entscheidend, vorausschauende Ansätze für die Steuerung des Energieverbrauchs zu entwickeln. Dieses Gebiet wird als Lastmanagement bezeichnet und vereint verschiedene Disziplinen wie Informatik, Energietechnik und Mathematik zur Modellierung und Optimierung.“
Besonders fasziniert ihn dabei die interdisziplinäre Natur dieser Forschung. Fragen wie die Nutzung von Flexibilität in Energiegemeinschaften oder die vorausschauende Planung von Ladevorgängen für E-Bus Flotten sind Beispiele dazu.
Fotos: Nina Bröll