Im Wald Werte verinnerlichen und Selbstbewusstsein tanken

19.05.2025, 12:04 Uhr
Die Marke Vorarlberg hat an einem Naturvielfalter-Workshop zum Thema Boden teilgenommen. Gemeinsam mit den Schüler*innen der Volksschule Satteins haben wir gestaunt und voll Begeisterung gelernt.
„15“ kommt es wie aus der Pistole geschossen. Die Schüler*innen wissen es ganz genau. Es geht um den Regenwurm und um die Anzahl der Blätter, die er pro Nacht in seinen Gang hineinzieht. Seine Arbeit ist ein wertvoller Beitrag, damit Humus entsteht. Vor einem guten Jahr haben sie beim Naturvielfalter-Workshop gelernt, was der Regenwurm macht. Heute wissen sie es noch und lernen weiter.
„Die Kinder lernen extrem viel“, sagt Veronika Duelli, Lehrerin an der Volksschule Satteins. Beim Naturvielfalter-Workshop geht die Klasse daher bei jedem Wetter. Vier Mal im Jahr findet der Naturvielfalter-Vormittag statt. „Es ist eine große Bereicherung für uns alle“, so die Lehrerin.
„Das, was wir aktuell als Boden kennen, ist nach der letzten Eiszeit entstanden. Der Illgletscher, der vor ca. 10.000 Jahren das Tal geformt hat, hat eine Anzahl an Steinen heruntergeschoben auf denen später der Humus entstanden ist“, erklärt Iris Lerch-Beer, Naturvielfalter-Führerin.
„Wir leben auf einer Humusschicht von ca. 30 cm. In den höheren Lagen ist diese Schicht dünner, da in den Bergen auch eine kürzere Vegetationszeit besteht“, so Iris. In diesem Zusammenhang ist auch die Baumgrenze, die bei uns bei ca. 1.800 M liegt, zu sehen.
„Nein! Hat er Augen? Nein! Er ist aber sehr spürsinnig!“ – Das und noch viel mehr wissen die Schüler*innen alles noch vom letzten Workshop mit Iris, der vor über einem Jahr zu dem Thema stattgefunden hat.
Auch das wissen die Kinder noch: Für 1 cm wertvollen Humus benötigt die Natur 100 Jahre! Insgesamt leben wir hier im Rheintal auf 30 cm Humus. Er ist wie gesagt gegen Ende der letzten Eiszeit entstanden. Gemeinsam mit Iris stellen wir nach, wie Humus entsteht.
Mit verschiedenen Bodenproben erkennen die Kinder schnell, dass zahlreiche Lebewesen darin zu finden sind.
In einer Handvoll Erde leben mehr Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt.“ Auch das wissen die Kinder.
Zwischendurch fühlen sich die Kinder spielerisch in einen Regenwurm hinein. Er ist schließlich hauptverantwortlich für die gute Beschaffenheit und Lockerheit des Bodens. Sie spüren mit verbundenen Augen, ziehen sich zusammen und strecken sich wieder – wie ein Wurm. So kommt es der Gruppe gar nicht vor, als „müsste“ man etwas lernen, sondern eher, als „dürfe“ man etwas entdecken.
Fotos: Wirtschafts Standort Vorarlberg Betriebsansiedlungs GmbH (WISTO) by Alexandra Folie